Save You (Maxton Hall, #2)

?Ich glaube, ich habe noch nie ein Bild von Ihnen gemacht?, überlegt er laut und deutet dann auf die Schaukel. ?Nehmen Sie Platz.?

?Danke?, murmle ich und setze mich, w?hrend James sich hinter mir positioniert und eine Hand um das Seil der Schaukel, die andere auf meinen Rücken legt. Selbst durch den Stoff meines Kleids kann ich die W?rme spüren, die von ihm ausgeht. Ein Kribbeln jagt durch meinen gesamten K?rper, und ich frage mich, ob dieses aufregende Gefühl, wenn ich ihm nahe bin, jemals vergehen wird. Hoffentlich nicht.

?L?cheln!?, sagt Mr Foster, aber er h?tte mich nicht dazu auffordern müssen – mein L?cheln kommt wie von selbst.

Nachdem das Bild gemacht worden ist, bekommen wir einen Abzug von einer Polaroidkamera. James schüttelt ihn kurz, bevor wir ihn uns anschauen.

?Das ist so derma?en kitschig.?

Wie ich auf dieser Blumenschaukel sitze und James hinter mir steht – wahrscheinlich würden sich an diesem Abend alle P?rchen in der gleichen Pose fotografieren lassen.

Ich wei? jetzt schon, dass ich auch in Zukunft jedes Mal grinsen werde, wenn ich dieses Bild ansehe.

?Mir gef?llt es?, sagt James.

Er verstaut es l?chelnd in der Tasche seines Jacketts. Dann hebt er die Hand und streicht mit den Fingerkn?cheln über meine Wange. Es macht den Eindruck, als würde das gar nicht bewusst geschehen, sondern wie von selbst. Als er die Hand wieder wegzieht, würde ich sie am liebsten dort halten und meine Wange in seine Handfl?che schmiegen.

?Wollen wir tanzen??, frage ich schlie?lich. Ich muss irgendetwas tun, was die Hitze, die seine sanfte, selbstverst?ndliche Berührung in meinem K?rper entfacht hat, unter Kontrolle bringt.

James’ Brauen gehen überrascht in die H?he. ?Du m?chtest freiwillig tanzen gehen??

Ich nicke und fasse ihn bei der Hand. Bevor ich es mir anders überlegen kann, ziehe ich ihn hinter mir auf die Tanzfl?che und zwischen die anderen P?rchen, die sich bereits langsam zur Musik bewegen.

Ich lege eine Hand auf James’ Schulter und fange an, mich mit ihm zu bewegen. Diesmal habe ich mir im Vorfeld zusammen mit Ember Videos angeschaut und geübt, aber ich merke schnell, dass ich mir gar keine Gedanken über die Schrittfolgen, die wir gelernt haben, machen muss. James und ich schunkeln nur hin und her.

?Anfang des Jahres h?tte ich niemals gedacht, hier zu sein. Mit dir?, murmelt James dicht an meinem Ohr. ?Ich bin so dankbar.?

Seine Worte senden ein warmes Kribbeln durch meinen K?rper. ?Ich bin auch dankbar, dich zu haben, James.?

Wir bewegen uns weiter zu dem langsamen Lied, das das Orchester spielt. Irgendwann lasse ich meine Hand weiter h?her wandern, bis ich seinen Nacken streicheln kann. James zieht mich so dicht an sich, dass kein Blatt mehr zwischen uns passen würde. Ich kann seine Atemzüge an meinem K?rper spüren. Sie gehen genauso unregelm??ig wie meine eigenen. Als ich meine zweite Hand aus seiner gleiten lasse und sie um seinen Hals schlinge, zieht James scharf die Luft ein. Seine H?nde wandern über meine Taille und streichen über meine Seiten. Ich schlucke schwer und schlie?e die Augen.

Dann spüre ich, wie James’ Lippen über meinen Haaransatz streichen.

?James …?, flüstere ich und ?ffne die Augen langsam wieder.

Durch halb gesenkte Lider sieht er mich an. Ich halte den Atem an, nehme seinen Anblick in mich auf. Die sch?nen Augen, den leichten Schwung seiner Lippen.

?Ruby …?, sagt er heiser.

Und dann halte ich es keine Sekunde l?nger aus. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen, und er kommt mir entgegen.

Als unsere Lippen sich treffen, ist es, als würde pure Elektrizit?t durch meinen K?rper schie?en. So ist es immer mit James. Ich kann es überhaupt nicht beschreiben, aber ein einfacher Kuss von ihm reicht, um meine Welt komplett auf den Kopf zu stellen und mich alles um mich herum vergessen zu lassen.

James streicht mit der Zunge leicht über meine Unterlippe, und ich gew?hre ihm Einlass. Ich vergrabe die H?nde in seinem Haar und kann sein St?hnen an meinen Lippen spüren.

?Gott, nehmt euch ein Zimmer?, erklingt eine schneidende Stimme neben uns.

James l?st sich von mir, und ich blinzle mehrmals. Dann blicke ich über James’ Schulter und erkenne Camille, die gerade mit einem Kerl aus unserer Stufe tanzt. Sie verdreht die Augen.

?Wir sind echt schlimm?, murmle ich und vergrabe das Gesicht an James’ Schulter.

Pl?tzlich merke ich, wie er sich versteift. ?Was …?

Ich hebe den Kopf. James fixiert einen Punkt über meiner Schulter, und ich drehe mich um, um seinem Blick zu folgen.

Mr Sutton hat soeben mit einer Frau die Tanzfl?che betreten.

?Ist das nicht unsere Tutorin aus der Oxford-Lerngruppe??, frage ich.

?Philippa Winfield?, murmelt James. Er merkt sich immer alle Namen von Menschen – auch solche, die er nur ein einziges Mal trifft. Ich glaube, das ist etwas, was man sich automaisch antrainiert, wenn man in ein gro?es Unternehmen hineingeboren wird.

?Die beiden sehen vertraut miteinander aus?, sage ich, nachdem Mr Sutton den Arm um Pippa geschlungen hat. Sie l?chelt ihn an – wegen ihrer hohen Schuhe sind sie in etwa auf Augenh?he –, und dann lehnt sie sich vor und flüstert ihm etwas ins Ohr, was ihn zum Lachen bringt. Es ist ein schüchternes Lachen, das sich von dem, das er im Unterricht von sich gibt, deutlich unterscheidet.

?Fuck?, sagt James im selben Moment, in dem Mr Sutton über Pippas Schulter sieht und sein fr?hlicher Ausdruck erstirbt.

Es dauert nicht lange, bis ich erkenne, warum.

Lydia.

Sie steht in der N?he der Tanzfl?che und hat alles mit angesehen. Jetzt macht sie auf dem Absatz kehrt und verl?sst den Saal durch einen der hinteren Ausg?nge.

Ich m?chte sofort zu ihr, aber James h?lt mich an der Hand fest. Bevor ich fragen kann, wieso er das tut, nickt er in die Richtung, in die Lydia gerade verschwunden ist.

Mr Sutton l?uft ihr hinterher.

?Meinst du, dass das eine gute Idee ist??, frage ich z?gerlich.

James’ Ausdruck ist undurchdringlich. ?Irgendwann müssen die beiden miteinander reden. Au?erdem glaube ich, dass sie von uns im Moment lieber allein gelassen werden m?chte.?

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