Save You (Maxton Hall, #2)

Ich kann nicht l?nger wütend oder traurig sein.

Ich m?chte endlich wieder diesen Rausch spüren, in den James und ich uns gegenseitig versetzen. Ich m?chte endlich wieder mit ihm reden, mit ihm schreiben, mit ihm meine ?ngste und Sorgen teilen.

Ich m?chte ihn lieben.

Selbst nach zwei Monaten ist das allumfassende Sehnen nach ihm nicht verschwunden. Im Gegenteil, es wird immer st?rker, von Tag zu Tag. Und es gibt nichts, was ich dagegen unternehmen kann.

?Mir geht es genauso?, flüstere ich.

Er gibt ein leises, verzweifelt klingendes Ger?usch von sich, und im n?chsten Moment zieht er mich an sich. Er schlingt seine Arme fest um mich, w?hrend meine Augen anfangen zu brennen und Tr?nen meine Wangen hinablaufen. James murmelt irgendetwas in mein Haar. Und auch wenn ich ihn nicht verstehe, bin ich mir tief in meinem Inneren der Bedeutung seiner Worte bewusst.

James

Ich wei? nicht, wie lange wir so dastehen. Irgendwann sitze ich halb auf der Arbeitsfl?che, w?hrend Ruby sich gegen mich lehnt. Mein Herz schl?gt so heftig in meiner Brust, dass ich mir sicher bin, sie muss es h?ren. Sie hat die Arme fest um meine Taille geschlungen und das Gesicht an meinem Schlüsselbein vergraben. Ihre Tr?nen sind mit der Zeit langsam versiegt, aber ich kann die N?sse, die sie hinterlassen haben, noch immer spüren.

Ich atme tief ein, und Rubys vertrauter sü?er Geruch steigt mir in die Nase. Ich kann nicht fassen, dass das wirklich passiert. In dieser Sekunde ist mein Leben kein Scherbenhaufen mehr. Einfach alles fühlt sich richtig an. Ich k?nnte für immer so stehen bleiben.

?Du hast mir so gefehlt?, murmle ich nach einer Weile, wobei meine Lippen ihren Haaransatz streifen. Ich würde sie liebend gerne noch woandershin wandern lassen – aber das habe ich mir verboten. Ich werde sie nicht küssen. Nicht jetzt, nicht heute. Deshalb bin ich nicht hierhergekommen.

?Du mir auch?, antwortet sie genauso leise, und mein Herz macht einen Satz.

Ich streiche über Rubys Rücken, einen gro?en Kreis, dann einen kleineren. Der leichte Stoff ihrer Bluse fühlt sich so zart an. Und so nach ihr.

?Was ich damals gesagt habe, als ich hier war, tut mir leid. Damit wollte ich dir auf keinen Fall etwas aufbürden.? Ich habe das Gefühl, das unbedingt noch einmal wiederholen zu müssen.

?Mir tut es auch leid. Ich h?tte nicht so gemein sein sollen.?

Sofort schüttle ich den Kopf. ?Du warst nicht gemein. Du hattest recht mit dem, was du gesagt hast. Ich sollte keine Last für dich sein. So funktioniert eine Beziehung nicht?, erwidere ich.

Beim Wort ?Beziehung? hebt Ruby den Kopf und macht sich ein Stück von mir los. Ihr wachsamer Blick liegt auf mir, und die n?chsten Worte kommen wie von selbst.

?Es ist nur so … Wenn ich dich ansehe, kommt es mir vor, als würde alles in meinem Leben richtig laufen. Es fühlt sich an, als w?re ich zu Hause – richtig zu Hause, meine ich. Ich habe so etwas noch nie empfunden, Ruby. Mit niemandem. Du gibst mir das Gefühl, nicht allein zu sein. Und das ist das, was ich am meisten vermisst habe. Dieses Gefühl … ganz zu sein.?

Ruby atmet stockend ein.

?Ich wei? nicht mal, ob das überhaupt einen Sinn ergibt?, setze ich hinterher.

?Es ergibt Sinn?, erwidert Ruby. ?Natürlich ergibt das Sinn.?

?Ich m?chte nicht, dass du dich unter Druck gesetzt fühlst.?

Ruby l?sst den Blick über mein Gesicht gleiten. Ich bin mir sicher, dass meine Wangen genauso ger?tet sind wie ihre. Mir ist warm, und auch ich habe eben mit den Tr?nen gek?mpft. Aber Ruby sieht mich nicht an, als würde sie mich bescheuert oder peinlich finden.

Stattdessen liegt eine W?rme in ihren grünen Augen, die mir durch Mark und Bein geht. Sie blickt direkt in mich hinein, und ich wei?, dass sie alles versteht.

So ist Ruby: Sie findet L?sungen für die schwierigsten Aufgaben. Sie findet einen Sinn, wo es eigentlich keinen geben sollte. Und jetzt findet sie etwas in mir, was sie dazu bewegt, ihre Arme um mich zu schlingen.

?Das tue ich nicht?, flüstert sie. ?Jetzt nicht mehr.?

Im n?chsten Moment stellt sie sich auf die Zehenspitzen. Sie sieht mir einen Herzschlag lang in die Augen. Und dann küsst sie mich.

Ich sto?e einen überraschten Laut aus. Einen Moment lang wei? ich überhaupt nicht, wie mir geschieht, und ich klammere mich mit einer Hand am Schreibtisch fest, w?hrend meine Finger sich wie von selbst fester in ihren Rücken krallen.

Ruby kommt noch n?her, bis kein bisschen Platz mehr zwischen uns ist.

Das war nicht mein Ziel, als ich hergekommen bin. Doch jetzt küsst sie mich, und ihre H?nde sind auf meinem K?rper, und ihre N?he bringt mich um den Verstand …

?James?? Ruby lehnt sich ein Stück zurück und sieht mich unsicher an. Erst in dem Moment wird mir klar, dass ich von der Situation zu überw?ltigt war, um den Kuss zu erwidern.

?Ich …?

Pl?tzlich weiten sich Rubys Augen, und sie nimmt ein Stückchen Abstand zu mir. Sie schluckt schwer und schüttelt den Kopf. ?Tut mir leid. Ich dachte … Ich h?tte nicht so …?

?Ruby?, bringe ich hervor. Aus meiner Starre erwacht, ziehe ich sie mit beiden H?nden wieder zu mir zurück. Dann beuge ich mich zu ihr, verbanne alle Gedanken aus meinem Kopf und küsse das M?dchen, das ich liebe, zum ersten Mal seit über zwei Monaten.

Ich schiebe eine Hand in ihren Nacken und schlinge den anderen Arm um ihre Taille, um sie fest an mich zu ziehen. Ruby seufzt in meinen Mund.

Oh Mann.

Das hier hat mir so gefehlt.

Die Art, wie Ruby sich bewegt. Ihr sch?ner Mund. Das leise Ger?usch, das sie ausst??t, als unsere Zungen einander begegnen.

Ich streichle über ihren Nacken, über ihren Haaransatz, weiter runter bis zu ihrem Hals. Ihre Haut ist so warm und weich. Am liebsten würde ich meinen Mund über ihren ganzen K?rper wandern lassen. Ruby schnappt nach Luft, als h?tte sie genau den gleichen Gedanken gehabt.

Mona Kasten's books